ECo-C in Schulen

08.03.2012 12:00

Die westliche Tradition der Schulausbildung hält an der Aufrechterhaltung eines bestimmten sozialen und bürgerlichen Modells fest, hier lernen Kinder das Alphabet. Bei dieser Form des sozialen Lernens entwickeln sich Kinder in einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen jedoch unter Aufsicht von Personen, die wissen wie man ihren jungen Verstand formt.

Dennoch nimmt in der westlichen Gesellschaft das Bewusstsein zu, dass zwischen dem angeblich zu erreichenden Schulziel - zufriedene und ausgeglichene Individuen hervorzubringen, die fähig sind ihr Leben zu meistern – und den Inhalten, die in den Schulen gelehrt werden, eine Diskrepanz besteht.

In den meisten Schulen und Schulsystemen wird der Schwerpunkt auf objektives Fachwissen gelegt. In Frankreich sollten die Schulen einem bestimmten Modell folgen, dem des „Instituteur“ der 3. Republik. Kurz gesagt, es sollten keine Menschen hervorgebracht werden, die sich flexibel an ihre jeweilige Lebenssituation anpassen, vielmehr sollten starke Köpfe herangezogen werden, die die Welt nach ihren Ideen formen.

Obwohl es ein wenig flexibler ist, trennt das deutsche Schulsystem die Kinder nach Können im jungen Alter von 10-11 Jahren. Dies lenkt die Jugendlichen auf ihrem Lebensweg, der wiederum von akademischen Erfolgen definiert wird. Kurzum es widerspricht den Bedürfnissen der Eltern und Kindern heute, denn anstatt den Kindern beizubringen wie man mit jeglichen Facetten des Lebens umzugehen hat, lehrt es ihnen, in eine bestimmte Welt einzutreten und nach einer vorgegebenen Richtung zu handeln.

Als ein Ergebnis davon, werden Kinder oft in einer Welt groß in der verzerrte Sozialkompetenzen mit der „Erfindung“ des Teenagers einhergehen, einer Person, die weder Erwachsener noch  Kind ist. Ohne jegliches Bewusstsein für soziale Anforderungen formen sich die Kinder selbst. Sei es das Umkrempeln von Schuluniformen um „einfallsreiche“ Kleider zu kreieren, gegenseitiges Mobbing oder das Erfinden neuer Verhaltensweisen, welche sich durch totale Abgrenzung vom Erwachsensein charakterisieren. Und das obwohl sie letztendlich der Welt der Erwachsenen beitreten sollen und somit deren Regeln verstehen müssen.

Alternative Schulmodelle und Pädagogen haben oft die Notwendigkeit von Reformen diskutiert. Wir von ECo-C sehen die Ziele der Reform darin, Individuen auszubilden, die nicht gleich außer Atem kommen, wenn sie die Fesseln der Kindheit verlassen. Wir legen den Fokus weniger auf verwöhnte und jammernde Teenager, sondern heben die Tatsache hervor, dass Kinder tatsächlich clevere junge Persönlichkeiten sind. Sie werden ihren Platz als unsere Nachfolger in der Gesellschaft einnehmen, deren Regeln verstehen und fähig sein sich professionell im Berufsleben zu engagieren.

Es scheint, dass andere diese Ziele auch befürworten. Anhand eines Pilotprojekts wurden das ECo-C Communication Modul und die anschließende Prüfung in zwei österreichischen Schulen, einer Hauptschule in Niederösterreich und einem Gymnasium in der Steiermark, eingeführt. Die jungen Leute, welche daran teilnehmen, werden einige der Module belegen, bevor sie das endgültige Examen antreten. Wir wünschen ihnen hierfür alles Gute und sind sicher, dass dieses Projekt dazu beiträgt, den Übergang zwischen der Schulerziehung und dem Arbeitsplatz zu meistern.

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